Wir sprechen häufig von dem Eurospender, der Euroflasche oder der Eurospender-Norm. Auch die Kommission für Krankenhaushygiene am Robert Koch-Institut (KRINKO) verwendet Teile dieser Begriffe in ihrer Empfehlung zur Händehygiene im Gesundheitswesen. Doch was hat es eigentlich damit auf sich – wie ist dieser Standard definiert?
Zunächst werfen wir einen Blick in die Geschichte: Die Geburtsstunde des Eurospenders geht auf das Jahr 1967 zurück. Mit dem ersten ingo-man® Hygienespender wurde das Leben von Pflegekräften und Ärzten fortan einfacher – zumindest in Bezug auf die Händehygiene. Denn der ingo-man® dosierte das Händedesinfektionsmittel zuverlässig, schnell und sicher auf die Hände der Anwender – ganz ohne Ausfälle oder Fehldosierungen.
In den 1970er-Jahren erfolgte ein weiterer bedeutender Schritt, der sowohl den Anwendern als auch den Betreibern von Hygienespendern Vorteile brachte. Damals herrschte Chaos auf dem Markt für Händedesinfektionsmittelspender. Quasi jeder Hersteller von Händedesinfektionsmitteln hatte sein eigenes, speziell angepasstes Spendersystem. Das bedeutete: Fremdflaschen waren nicht kompatibel. Ein Wechsel von einem Hersteller zu einem anderen war für Krankenhäuser mit vielen Herausforderungen und hohen Kosten verbunden.
Der Euroflachen-Standard entstand in den 1970ern
In dieser Zeit entwickelte sich der ingo-man® weiter und setzte einen Standard: den Euroflaschen-Standard. Dieser zeichnete sich dadurch aus, dass der ingo-man® fortan Flaschen verschiedener Hersteller aufnehmen konnte und so den Krankenhäusern die notwendige Flexibilität und Sicherheit bot.
Neben Firmeneigentümer Hermann Ophardt war Prof. Dr. Franz Daschner vom Universitätsklinikum Freiburg federführend an dieser Entwicklung beteiligt. Er führte den ingo-man® Eurospender in seiner Abteilung ein und setzte dort drei unterschiedliche Händedesinfektionsmittel ein.
Euroflasche ist fester Bestandteil der KRINKO-Empfehlung zur Händehygiene
Heute ist der Eurospender aus Krankenhäusern, Kliniken und Arztpraxen im deutschsprachigen Raum nicht mehr wegzudenken. Er ist sogar fest in der führenden Händehygiene-Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am Robert Koch-Institut (KRINKO) verankert [1]: „Es soll eine Bestückung mit nicht wieder befüllbaren Gebinden (Einmalcontainer), die Möglichkeit der Verwendung von Gebinden unterschiedlicher Hersteller […] möglich sein. Der Eurospender ist in der Größe genormt, und es können Gebinde unterschiedlicher Hersteller fixiert werden.“
Höhe, Breite, Tiefe – das sind die Flaschenmaße für einen ingo-man® Eurospender
Nun kommen wir zur eingangs gestellten Frage: Wie ist ein Eurospender eigentlich definiert? Welche Maße haben Euroflaschen mindestens bzw. höchstens? Als Referenz dient der am häufigsten verkaufte Eurospender in deutschen Krankenhäusern – der ingo-man®. [2]
Für den 500ml-Eurospender wird eine Euroflasche mit folgenden Maßen empfohlen: Die Höhe liegt zwischen mindestens 150mm und maximal 160mm. Die Flaschentiefe ist bis 65mm begrenzt und die Breite der Euroflasche darf 75mm nicht überschreiten, um in den Eurospender zu passen. Darüber hinaus sollte der innere Flaschenhalsdurchmesser zwischen 18 und 35 Millimetern liegen.

Beim Blick auf den Eurospender im 1.000ml-Format ergeben sich natürlich abweichende Maße für die Euroflasche. So sollte die Flaschenhöhe zwischen 170mm und 200mm betragen. Die Tiefe ist bei 70mm und die Breite bei 88 mm begrenzt. In Bezug auf den Flaschenhalsdurchmesser sind die Maße identisch zur Euroflasche im 500 Milliliter-Format.
[1] Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert Koch-Insitut “Händehygiene in Einrichtungen des Gesundheitswesens.” Bundesgesundheitsblatt-Gesundheitsforschung-Gesundheitsschutz 9 (2016): 1189.
[2] IQVIA™ DKB® (Deutscher Krankenhaus-Sachbedarf), Q3.2022 – Q2.2023, Kategorie U06A2 SPENDER
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