Der Alltag in vielen europäischen Gefängnissen wird oft durch eine Überbelegung der Einrichtung, Drogenkonsum und Gewalt geprägt. Menschen im Gefängnis sind somit oft einem höheren Risiko für übertragbare Krankheiten ausgesetzt. Die Infektionsprävention erhält daher für diese Bereiche eine besonders hohe Bedeutung.
Im letzten Jahr waren rund 1,6 Mio. Menschen innerhalb Europas inhaftiert. UNAIDS (das Gemeinsame Programm der Vereinten Nationen für HIV und AIDS (UNAIDS) ist der Hauptvertreter für eine beschleunigte, umfassende und koordinierte globale Aktion zur Bekämpfung der HIV/AIDS-Pandemie) erklärte:
“Gefangene sind die Gemeinschaft. Sie kommen aus der Gemeinschaft, sie kehren zu ihr zurück. Der Schutz von Gefangenen ist der Schutz unserer Gemeinschaften”
Menschen im Gefängnis haben mehr und vielfältigere gesundheitliche und soziale Bedürfnisse, als die Allgemeinbevölkerung. Das liegt unter anderem an einer Kombination von sich überschneidenden und manchmal miteinander verbundenen Risikofaktoren für Infektion und Krankheit. Drogenkonsum, Überbelegung und ungeschützter sexueller Kontakt sind hier als Beispiele zu nennen.
Jedoch kann die Inhaftierung auch als einzigartige Gelegenheit gesehen werden, Menschen im Gefängnis eine qualitative und hochwertige Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. So können zum Beispiel sozial benachteiligte Gruppen angesprochen werden, die vor der Inhaftierung oft medizinisch unterversorgt waren. Im Jahr 2016 wurden in den 28 Mitgliedstaaten der EU an jedem Tag etwa 590 000 Menschen inhaftiert.
Bei der Anzahl der Gefangenen pro 100 000 Einwohner gibt es zwischen den Ländern erhebliche Unterschiede. Die Raten von 51 in den Niederlanden weichen auf über 200 in der Tschechischen Republik, Estland, Lettland und Litauen ab. Die EU-Gefangenenpopulation ist komplex soziodemografisch zusammengesetzt. Dabei sind 19% der Gefangenen keine Staatsangehörigen des Landes, in dem sie festgehalten werden. Eine hohe Fluktuation mit einer mittleren Haftdauer von 8,8 Monaten zeichnen die Gefangenenpopulation ebenfalls aus. Es wird allgemein anerkannt, dass Inhaftierung und Fluktuation der Gefangenenpopulation eine wichtige Rolle bei der Krankheitskonzentration und eines erhöhten Übertragungsrisikos spielen. Prävalenzschätzungen für virale Hepatitis im Gefängnis liegen aus etwas mehr als einem Drittel der EU-Länder vor und berichteten über einen viel höheren Anteil an infizierten Personen als in der Allgemeinbevölkerung. Sie reichen von 0,3% bis 25,2% für das Hepatitis-B-Virus (HBV) und von 4,3% bis 86,3% für das Hepatitis-C-Virus (HCV). Auch für HIV lagen für die Hälfte der EU-Länder Prävalenzschätzungen in den Gefängnissen vor, die von 0,2% bis 15,8% reichten.
Die Gesundheit in Gefängnissen als Bestandteil der öffentlichen Gesundheit
In den letzten Jahren haben die internationalen und europäischen Behörden zunehmend erkannt, wie wichtig es ist, die Gesundheit in den Gefängnissen als untrennbaren Bestandteil der öffentlichen Gesundheit zu sehen und zu behandeln. Auf EU-Ebene findet bereits ein Austausch an bewährten Verfahren zur Infektionsprävention statt. Zudem werden gemeinsame Mindeststandards für die Gefängnisse entwickelt. Dies spiegelt auch das zunehmende Bewusstsein für den Grundsatz der Gleichwertigkeit der Versorgung zwischen Gemeinschaft und Gefängnis wider. Dieser Grundsatz ist eine international vereinbarte Norm, die in europäischen und internationalen Gefängnisregeln verankert ist. So laufen derzeit neue Initiativen an, die dazu beitragen könnten, positive Veränderungen herbeizuführen. Die Veröffentlichung der ersten evidenzbasierten Leitlinien für die öffentliche Gesundheit zu den Themen Prävention und Bekämpfung übertragbarer Krankheiten in Haftanstalten, ist eine davon.
In den letzten 20 Jahren hat die Anerkennung des Wertes evidenzbasierter Entscheidungsfindung in Bereichen wie der öffentlichen Gesundheit dazu geführt, dass dieser Ansatz zum Mainstream wurde. Die Gesundheit innerhalb der Gefängnisse stand jedoch am Rande dieser Transformation, nicht zuletzt wegen der Knappheit der damit verbundenen Forschung.
Was wir tun können
Nun stellt sich die Frage, was wir tun können, um die Situationen in den Gefängnissen für die Inhaftierten zu verbessern. Die einfachste Art der Infektionsprävention, besteht immer noch in der Händehygiene. Mehrmals täglich Hände waschen und desinfizieren, mindert das Ansteckungsrisiko von übertragbaren Krankheiten um ein Vielfaches. Die Bereitstellung von Spendersystemen und Komplettlösungen zur Händehygiene sowie einer regelmäßigen Aufklärung über Ansteckungswege, stellen eine kurzfristig umsetzbare und wirkungsvolle Initiative dar, um die prekäre Situation in Gefängnissen zu verbessern.
Wichtig ist das Lösungen in diesem Bereich Vandalismus sicher sind, damit die Geräte langfristig genutzt werden können und nicht als Waffe gegen andere Gefangene benutzt werden können. Lösungen wie die SanTRAL® Komplett-Serie bietet mit ihrem robusten und Vandalismus sicheren Design, eine optimale Grundlage für die Ausstattung der Gefängnisse mit lebensrettenden Tools zur Infektionsprävention. Wir von OPHARDT hygiene haben uns verpflichtet, unseren Beitrag zur Verbesserung des Lebens der Menschen auf globaler Ebene zu leisten. Diese Verpflichtung inkludiert ebenso Randbereiche wie Gefängnisse.
Für weitere Informationen zur SanTRAL® Komplett-Serie klicken Sie bitte hier.
Quelle: Challenges and opportunities for the management of infectious diseases in Europes’ prisons: evidence-based guidance¸ Lancet Infect Dis 2019¸ Department of Translational Research and New Technologies in Medicine and Surgery, University of Pisa, Italyhttps://www.handelsblatt.com/politik/international/weltweit-fast-elf-millionen-inhaftierte-haelfte-der-gefangenen-in-den-usa-china-russland-und-brasilien/20957404.html?ticket=ST-1473839-3pWqHDwHULdk5pDdcJDG-ap3
Kommentieren