Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erstmals eine Agenda für die Forschungsschwerpunkte im Bereich der medizinischen Händehygiene bis 2030 veröffentlicht.
Passend zum Welthändehygienetag publizierte die WHO Anfang Mai 2023 ein wichtiges Dokument, das die Händehygiene im Gesundheitswesen zukünftig prägen soll. In dem Schriftstück mit dem offiziellen Titel WHO research agenda for hand hygiene in health care 2023–2030 skizziert die Institution, in welche Richtungen sich die Händehygiene-Forschung bis zum Jahr 2030 bewegt. Mitgewirkt hat eine Reihe von renommierten Wissenschaftlern und Experten aus dem Bereich der Infektionsprävention.
Die Wichtigkeit der Händehygiene zur Vermeidung von Infektionen steht außer Frage. Jedoch wird die hygienische Händedesinfektion im medizinischen Umfeld noch viel zu selten durchgeführt. So erfolgen lediglich 40 Prozent aller notwendigen Handdesinfektionen [1]. Daher sieht die WHO die Notwendigkeit, die Forschung im Bereich der Händehygiene zu intensivieren. Die Forschungsagenda wurde im Rahmen eines umfassenden Verfahrens entwickelt. Insgesamt definierten die Forscher und Fachexperten sechs übergeordnete Bereiche, die im Hinblick auf die Verbesserung der Händehygiene bis 2030 priorisiert werden sollen.
Die 6 Forschungsfelder der Händehygiene bis 2030
Die von der Weltgesundheitsorganisation definierten sechs Forschungsfelder der Händehygiene lauten:
- Systemwechsel
- Ausbildung und Schulung
- Bewertung und Feedback
- Erinnerungshilfen und Kommunikation
- Sicherheitskultur in der Organisation
- Auswirkungen der Händehygiene auf Infektionen und Antibiotikaresistenzen
Anschließend ermittelte die Experten-Gruppe in jeder der sechs aufgeführten Kategorien mithilfe von Umfragen individuelle Forschungsfragen, die in den kommenden Jahren priorisiert werden sollen. Aus insgesamt 192 Forschungsfragen wurden im Rahmen des Entscheidungsprozesses letztendlich 21 mit höchster Priorität identifiziert.
Alleine im Kernbereich 3 „Bewertung und Feedback“ sind fünf Fragen angesiedelt. So besteht ein gemeinsamer Konsens darüber, dass der Einfluss von Feedback auf die Händehygiene-Compliance der Beschäftigten im Gesundheitswesen weiter untersucht werden muss. Und auch die Erfassung des Händehygieneverhaltens in medizinischen Einrichtungen außerhalb des Krankenhauses soll laut Weltgesundheitsorganisation einen Schwerpunkt der Forschung bis 2030 darstellen.
In diesem Zusammenhang stellt der Einsatz der ingo-man® SmartNose einen möglichen Ansatzpunkt dar. Die digitalen Händedesinfektionsmittelspender von OPHARDT vereinen die Funktionen „Feedback“ und „Datenerfassung“ in einem Gerät.
Die meisten Forschungsfragen sind Kernbereich 5 „Sicherheitskultur in der Organisation“ zuzuordnen. In dieser Kategorie soll beispielsweise der Einfluss von Führungskräften auf die Händehygiene beim Klinikpersonal untersucht werden.
Das gesamte Dokument mit weiteren Details zu der ambitionierten Forschungsagenda ist auf der Internetseite der Weltgesundheitsorganisation aufrufbar.
Quellen zum Artikel WHO legt 6 zukünftige Forschungsfelder der Händehygiene fest:
WHO research agenda for hand hygiene in health care 2023-2030: summary. Geneva: World Health Organization; 2023.
[1] Erasmus V, Daha TJ, Brug H, Richardus JH, Behrendt MD, Vos MC, et al. Systematic review of studies on compliance with hand hygiene guidelines in hospital care. Infect Control Hosp Epidemiol. 2010;31:283–94. doi: 10.1086/650451.
[…] damit steht, dass die Weltgesundheitsorganisation dem Thema „Schulung und Wissen“ in ihrer Forschungsagenda bis 2030 eine besonders hohe Priorität […]