Küssen zur Begrüßung als hygienische Alternative
Eine andere Art der Begrüßung stärkt die Infektionsprävention
Im Gespräch

Begrüßung verändern und Infektionsprävention stärken

Durch eine veränderte Begrüßungsform können wir die Infektionsprävention stärken. Der gute alte Handschlag zur Begrüßung ist seit Jahrhunderten in vielen Teilen der Welt die gängigste Form der Begrüßung.

Sogar Verträge im privaten Bereich werden heute noch immer per Handschlag geschlossen und sind somit bindend [2]. Seit jedoch bekannt ist, dass dieses Ritual ansteckenden Krankheiten den Weg frei macht, behalten viele von uns ihre Hände lieber bei sich.

Das Händeschütteln ist aber nicht nur eine Form der Begrüßung sondern gilt jeher ebenfalls als Symbol der Sympathie sowie als Beweis friedlicher Absichten. Das Auslassen oder Abschlagen dieses Grußes würde somit nicht nur der Infektionsprävention dienen sondern sorgt oft für Verwirrung beim Gegenüber und wird ebenso häufig als Unhöflich empfunden.

Das Küssen als Begrüßung ist an sich meist den Familienmitgliedern oder engeren Freunden vorbehalten und als neue Standard Begrüßung im beruflichen Umfeld oder beim Arztbesuch nicht vorstellbar. Doch möglicherweise sollten wir hier umdenken und nach Alternativen suchen, um die Infektionsprävention zu stärken.

Laut Studie ist Küssen hygienischer als Handschlag

Eine britisch-amerikanische Studie hat herausgefunden, dass die Infektionsgefahr beim Handschlag deutlich höher ist als beim Küssen[1]. Die Hände sind immer noch die Hauptüberträger #1 was infektiöse Erreger angeht, da die Hände viel häufiger als der Mund verschmutzte Gegenstände berühre. Hierzu zählen neben Türklinken in öffentlichen Bereichen auch Toilettensitze oder problematische Zonen des eigenen Körpers, wie die Ausscheidungsorgane.

Aus diesen Gründen, verzichten heute bereits viele Menschen, insbesondere Ärzte bereits auf eine Begrüßung per Handschlag[3].

«Dieses Problem könnte man zwar in den Griff bekommen, indem man sich mit Seife die Hände wäscht, doch das passiert offenbar zu selten

Studienleiterin Val Curtis von der London School of Hygiene

Nachholbedarf zum Thema Händehygiene

80 Prozent aller Infektionskrankheiten werden laut WHO über die Hände übertragen. Und dennoch beweisen immer wieder Studien, dass vor allem Männer sich häufig nicht mal nach dem Toilettenbesuch die Hände waschen. So hat die London School of Hygiene & Tropical Medicine rund 250.000 Besucher von Raststättentoiletten beobachtet. Das Ergebnis: Weniger als ein Drittel aller Männer hat sich nach dem Besuch die Hände mit Wasser und Seife gewaschen, immerhin aber 64 Prozent aller Frauen.

Einer anderen Studie der BZgA zufolge erkennen nur die Hälfte der Befragten, das Händewaschen nach dem Tiere streicheln oder wenn sie von draußen nach Hause kommen, als notwendig an. Händehygiene nach dem Naseputzen oder Husten, empfinden sogar nur ein Drittel aller Befragten als wichtig. >>Zum ganzen Artikel zum Thema Händehygiene<<

Diese Ergebnisse führen zu der Erkenntnis, dass beim Handschlag weitaus mehr Bakterien den Besitzer wechseln als beim Küssen. Besonders in den aktuellen Zeiten, in der das Thema Händehygiene und Infektionsprävention stärken wichtiger ist denn je, regen diese Zahlen und Ergebnisse zum Nachdenken an. Was können wir zusätzlich aktiv verändern, um uns noch besser vor Ansteckung zu schützen und die Infektionsprävention zu erhöhen?

Der Gruß der Zukunft

Eine Veränderung unserer Alltagsgewohnheiten, könnte hier eine gute zusätzliche Maßnahme sein. Die Anpassung an neue und hygienischere Formen der Begrüßung ist im Verlauf der COVID-19-Pandemie unerlässlich und wird wahrscheinlich dauerhafte Auswirkungen haben. Der Handschlag kann zur Begrüßung der Vergangenheit werden.

Doch bevor der Kuss als Begrüßung angenommen wird, gibt es noch hygienischere Formen der Begrüßung zu berücksichtigen.  Ein sogenannter Fausthieb könnte bis zu 90 Prozent weniger Bakterien übertragen als der Handschlag.

Noch besser ist es, dass andere Grußformen, einschließlich der Verbeugung und des traditionellen indischen und südasiatischen “Namaste”-Grußes, bei dem beide Handflächen zusammengepresst und nahe am Körper gehalten werden, den Kontakt gänzlich vermeiden und dennoch Respekt und Höflichkeit ausdrücken.

Mit diesen Alternativen könnten wir uns auch vor der Begrüßung unseres Vorgesetzten im Büro mit einem herzhaften Kuss auf dem Mund bewahren und dennoch aktiv die Infektionsprävention stärken.

COVID 19 – Händehygiene wichtiger denn je

Nach der Pandemie COVID-19 ist eine gründliche Händehygiene – zum richtigen Zeitpunkt und auf die richtige Art und Weise – eine besonders wichtige Maßnahme, um uns vor Infektionen zu schützen und Leben zu retten. Think positive and break the chain of infection! Verändere Gewohnheiten und unterstütze die Infektionsprävention.

Quellen:

[1] https://www.aargauerzeitung.ch/leben/forschung-technik/forscher-raten-besser-kuessen-statt-die-hand-geben-131685809

[2] https://anwaltauskunft.de/magazin/leben/freizeit-alltag/wann-ist-ein-vertrag-per-handschlag-gueltig

[3] Das Händeschütteln – MDR www.mdr.de › MDR.DE › Wissen https://ps-hygiene.de/unser-blog/hygiene-im-alltag-wie-hygienisch-ist-haendeschuetteln

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