Pro Tag kommen Schüler mit einer Vielzahl an Kindern in der Schule zusammen, sodass sie mit vielen Bakterien, Viren & Co, in Kontakt kommen. Die Ansteckungsgefahr in Schulen ist aktuell immens hoch – die Inzidenz im Falle von Covid-19 dementsprechend auch. Eine aktuelle Studie befasst sich nun mit der wichtigsten Maßnahme zur Infektionsprävention: der Händehygiene.
Die Studie wurde im Rahmen der von INTERREG VA gegründeten Gemeinschaftsprojekte “EurHealth-1Gesundheit” und “health-i-care” durchgeführt. Für die Studie wurden Schüler von 13 Grundschulen im Kreis Steinfurt befragt. Zu Beginn der Studie im Jahr 2017/2018 nahmen etwa 2600 Schülerinnen und Schüler teil.
Toilettenräume in Schulen – ein Ort zum Vermeiden?
Als Bewertungsschema wurde hierfür das bekannte Schulnotensystem herangezogen. Fast die Hälfte der teilnehmenden Kinder gaben hier die Note ausreichend bis ungenügend an. Daraus resultiert, dass Schülerinnen und Schüler es vorziehen, während der Schulzeit lieber nicht auf Toilette zu gehen.
Die Häufigkeit der Toilettennutzung ist bei Mädchen und Jungen gleich. Die Gründe, warum die Heranwachsenden die Toilette nicht gerne benutzen, wurde in der Analyse auf unzureichende Sauberkeit zurückgeführt. „Die Toiletten sind immer schmutzig“, „sie werden nur selten gereinigt“ oder „ich finde sie ekelig“, sind die Aussagen von Jungen und Mädchen im Alter von neun Jahren. Genauso wird das Verhalten der Klassenkameraden und Klassenkameradinnen kritisiert: „manchmal ist Urin auf der Toilette“, oder „niemand wäscht sich die Hände und danach fassen sie an die Türgriffe“, sind nur einige Antworten aus der Umfrage.
Aber auch der allgemeine Zustand der sanitären Anlagen wurde von den Heranwachsenden bemängelt. Kaputte Spender und Mangel an Füllmaterial wurden hier als Kriterium zum Vermeiden der Toilettenräume genannt.
Gute Sanitärausstattungen für mehr Hygienebewusstsein
Die Studienergebnisse liefern deutliche Ergebnisse, dass ein dringender Handlungsbedarf in den Schulen besteht. Nicht nur bei der praktischen Anwendung und dem Wissen über Infektionsprävention sind Defizite bei den Schülern zu erkennen, sondern auch an einer ausreichenden und kindgerechten Spenderausstattung mangelt es in den Schulen.
Prof. Dr. med. Karsten Becker, Direktor des Friedrich Loeffler-Institut für Medizinische Mikrobiologie der Universitätsmedizin Greifswald sowie Leiter der Studie, hat schon vor Ausbruch der Corona-Pandemie das Defizit erkannt:
„In unseren Schulen kommen viele Kinder und Lehrer beim gemeinsamen Lernen, Sport treiben, Spielen und Essen häufig sehr eng zusammen. Somit bestehen ideale Voraussetzungen für die Übertragung von solchen Erregern, die insbesondere Atemwegs-, Haut- und Magen-Darm-Infektionen verursachen. Entsprechende Erkrankungen, Unterrichtsausfall und Arbeitsausfall betreuender Eltern sind die Folge.
Die laufende COVID-19-Pandemie hat uns allen, Laien wie Experten, einmal mehr vor Augen geführt, wie wichtig geeignete hygienische Verhaltensregeln sind, um eine Übertragung von Erregern zu vermeiden. Gründliche Händehygiene mit Seife nach Sport und Spiel, nach dem Toilettengang und vor dem Essen ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Infektionsvorbeugung. Unsere Studie hat zum einen viele Kenntnisse und zum Teil noch Wissenslücken bei den Schülern und Schülerinnen zu Infektionen und deren Vermeidung aufgezeigt, zum anderen aber auch den Einfluss der äußeren Bedingungen in den Schul-Sanitärräumen, wie Ausstattung und Sauberkeit, auf das Verhalten der Grundschüler belegt.
Unser Fazit ist, dass Grundschulkinder sich im Unterricht frühzeitig und noch intensiver mit Hygieneregeln und deren Hintergründen auseinandersetzen müssen und sich theoretisches Wissen und praktische Fähigkeiten dazu aneignen sollen. Unsaubere, abstoßende und/oder nicht funktionsfähige Toiletten und Waschräume an der eigenen Schule konterkarieren das im Unterricht erlernte Wissen und vermitteln unterschwellig, dass auf Hygiene keinen Wert gelegt wird. Eine altersgerechte, edukativ unterstützende und benutzungsmotivierende Ausstattung von schulischen Sanitärräumen kann unterstützend auf die Ausbildung eines adäquaten Hygienebewusstseins und –verhaltens bei den Kindern wirken und helfen, Infektionen zu vermeiden.“
Hygiene in Schulen verbessern – so geht’s
Ein Projekt mit Erfolg: Schon vor Beginn der Corona-Pandemie hat OPHARDT in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Karsten Becker von der Universitätsmedizin in Greifswald und Kristin Klar von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster sowie Dr. Siegfried Steltenkamp von OPHARDT das Thema Händehygiene in Schulen unter die Lupe genommen und einen kindgerechten Spender entwickelt. Mit den smarten Spendern auf Basis des OPHARDT Hygiene Monitoring Systems wurde die Häufigkeit des Händewaschens nach dem Toilettengang gemessen. Nach unterschiedlichen Testphasen, gab es ein deutlich höheres Interesse seitens der Kinder an der Händehygiene durch die speziell entwickelten kindgerechten Spender: Mit intelligenter Technologie, einem auffallenden Design und interaktiven Waschanleitung im Spender verbuchten sie deutlich mehr Händehygiene-Momente als bei herkömmlichen Spendern.
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