Die Ergebnisse einer groß angelegten Studie in Spanien zeigen, dass es scheinbar keine Hoffnung auf eine Herdenimmunität in der Corona-Pandemie gibt. Die bisherigen Schutzmaßnahmen, wie das Abstandhalten und das Tragen von Mund-Nasen-Masken, werden uns somit noch lange begleiten.
Das neuartige Coronavirus grassiert weiter und wir erreichen fast täglich neue Rekorde bei den Neuinfektionen. Laut Johns-Hopkins-Universität haben wir bis heute weltweit über 14,5 Millionen bestätigte COVID-19-Fälle verzeichnen müssen. Mehr als 600.000 Menschen starben bislang an den Folgen der Infektion.
Zu Beginn der Pandemie wurden immer strengere Schutzmaßnahmen getroffen. Wir mussten zu Hause bleiben, Abstand halten, unsere sozialen Kontakte auf ein Mindestmaß beschränken und in öffentlichen Bereichen eine Mund-Nasen-Maske tragen. All diese Auflagen dienen unserem Schutz und doch stoßen die Beschränkungen unseres alltäglichen Lebens nicht immer auf Begeisterung. Viele Menschen sind mittlerweile sogar davon genervt und der Ruf nach anderen Optionen wird lauter.
Herdenimmunität als Lösung
Die sogenannte Herdenimmunität, also eine kollektive Immunität, die dann eintritt, wenn möglichst viele Menschen Antikörper gegen das Virus gebildet haben[1], sehen viele Menschen als Allheilmittel im Kampf gegen die Corona-Pandemie an. Sie entsteht entweder durch eine Infektion mit anschließender Heilung oder durch Impfung. So viel zur Theorie. In der Realität bedeutet dies: Viele Menschen sollten sich möglichst schnell infizieren, um schnellstmöglich eine Herdenimmunität zu erreichen. Kritiker halten das für ein riskantes Vorhaben, denn viele Infizierte erhöhen die Ansteckungsgefahr auch für Risikogruppen. Zudem ist es eher unwahrscheinlich eine solche Herdenimmunität zu erreichen, wie nun eine spanische Studie zeigt.
Spanische Studie ernüchternd
Durchgeführt wurde die aktuell in der Fachzeitschrift „The Lancet”[2] veröffentlichte Studie in Spanien. Dieses Land war sehr früh und besonders stark von COVID-19 betroffen. Die zu untersuchende These bestand darin, dass sich aufgrund des hohen Infektionsverlaufes auch viele Menschen angesteckt haben, bei denen die Krankheit mild oder sogar nahezu ohne Symptome verlaufen ist. Diese hätten auch bei leichtem Krankheitsverlauf Antikörper gebildet und würden so zu einem Herdenschutz beitragen. Doch nach Untersuchung von mehr als 60.000 Menschen scheint es so, als ob dies nicht der Fall sei. Das Resultat der Studie besagt, dass durchschnittlich nur fünf Prozent der spanischen Bevölkerung Antikörper gegen Corona entwickelt haben.
Im Umkehrschluss heißt das: 95 Prozent der Menschen sind noch immer anfällig für das Virus. Zudem zeigen weitere Untersuchungen, dass sich die gebildeten Antikörper nach einiger Zeit im Körper wieder abbauen[3]. Um eine Herdenimmunität zu erreichen, müssten jedoch mindestens 60 Prozent der Bevölkerung über Antikörper verfügen. Die Studie stellt in Frage, ob eine Herdenimmunität ohne eine Impfung überhaupt möglich ist. Die Autorinnen und Autoren der Studie schlussfolgern daraus: “Für die künftige Bekämpfung der Pandemie bleiben also Maßnahmen wie Abstandhalten und das Identifizieren und Isolieren neuer Fälle unerlässlich.”
Dazu passt, dass es seit dem vergangenen Wochenende in Spanien wieder zwei Quarantäne-Regionen gibt, nachdem die Corona-Schutzmaßnahmen landesweit gelockert worden waren. Die katalanische Region Segrià und der Landkreis A Mariña in der galicischen Provinz Lugo mussten abgeriegelt werden, da die Zahl der Corona-Infizierten wieder stark gestiegen ist[4].
Coronavirus: Schutzmaßnahmen bleiben unverzichtbar
Die Ergebnisse der Studie und die Tatsache, dass es noch keinen Impfstoff gegen den SARS-CoV-2- Virus gibt, machen eine regelmäßige Händehygiene zur Infektionsprävention weiterhin unverzichtbar. Das Virus, das COVID-19 auslöst, wird vorwiegend durch Tröpfcheninfektion übertragen, wenn eine infizierte Person hustet, niest oder ausatmet. Diese Tröpfchen sind zu schwer, um lange in der Luft zu schweben, und sinken schnell auf den Boden oder auf Oberflächen ab. Eine Infektion kann stattfinden, wenn man sich in unmittelbarer Nähe zu einer Person befindet, die COVID-19 hat, und das Virus einatmet oder durch Berührung von Augen, Nase und Mund bei vorherigem Kontakt mit einer kontaminierten Oberfläche[5].
„Die bisherigen Erkenntnisse zur erworbenen Immunität nach einer COVID-19 Erkrankung sind mehr ernüchternd als optimistisch stimmend und sagen am Ende nur eines: Prävention durch das Einhalten der bekannten Hygieneregeln bleibt für jeden das A und O.“
Dr. med. Andreas Glöckner, Medical Director
Besonders in öffentlichen Bereichen ist somit das Risiko eine Ansteckung erhöht. Aus diesem Grund hat die WHO am 1. April 2020 eine Empfehlung ausgesprochen, in allen öffentlichen Bereichen Desinfektionssäulen zu platzieren. In unserem Programm bieten wir für jeden Anwendungsbereich passende Hygienestationen an.
Zudem haben wir eine smarte Hygienelösung für öffentliche Bereiche entwickelt: Unser OPHARDT Washroom Monitoring System® (OWMS) gibt unseren Kunden die Möglichkeit fehlende Fachkräfte im Bereich Service, immer neue Hygienevorschriften, Zeitmangel und dazu einen hohen Anspruch an die Gästezufriedenheit miteinander zu vereinbaren und somit einen flächendeckenden Infektionsschutz anzubieten. Denn eine effektive Händehygiene ist schon lange nicht mehr nur für medizinische Bereiche unerlässlich.
Gemeinsam durchbrechen wir die Infektionskette.
Hygiene matters!
Quellen:
[1] https://www.impfen-info.de/wissenswertes/herdenimmunitaet.html
[2] https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(20)31483-5/fulltext#%20
[3] https://orf.at/stories/3173425/ Studie des Londoner King`s College
[4] https://www.stern.de/gesundheit/corona–kaum-antikoerper—keine-spur-von-herdenimmnunitaet-in-spanien-9328846.html
[5] https://bnn.de/lokales/karlsruhe/per-troepfchen-oder-als-schmierinfektion-so-uebertraegt-sich-das-coronavirus
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