Aerosole OPHARDT hygiene
Im medizinischen Alltag entstehen Aerosole, die bei gewisser Exposition nachhaltige Reizungen der Atemwege hervorrufen können.
Forschung und Wissenschaft

Aerosole bei der Händedesinfektion: Stand der Wissenschaft

Medizinisches Personal kommt im Rahmen der routinemäßigen Händehygiene häufig mit alkoholbasierten Desinfektionsmitteln in Kontakt – gelegentlich werden die Flüssigkeiten durch den Einsatz von Sprühpumpen vernebelt. Das hat Vorteile hinsichtlich der Benetzung, doch führt diese zur vermehrten Bildung von Aerosolen, die in die Atemwege gelangen können. Der innovative PRAESIDIO® Desinfektionsmittelspender schafft es, das Hygiene-Präparat vollflächig und dabei ohne unerwünschte Nebeneffekte zu dosieren.

Wir atmen sie ständig ein: feinste Teilchen, die in unserer Umgebungsluft lauern und durch mechanische oder thermische Prozesse entstehen. Laut wissenschaftlicher Definition handelt es sich bei einem Aerosol um eine »Dispersion von flüssigen oder festen Teilchen in einem Gas, üblicherweise in Luft« und misst eine Größe von wenigen Nanometern. Ein bekanntes Beispiel ist Ruß, der im Verbrennungsprozess eines Diesel- oder Benzinmotors entsteht und negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit hat. Auch im medizinischen Alltag entstehen luftgetragene Kleinstpartikel, die bei gewisser Exposition nachhaltige Reizungen der oberen und unteren Atemwege hervorrufen können. Hier spielen insbesondere Chemikalien eine wichtige Rolle, die im Rahmen von Desinfektionsverfahren eingesetzt werden.

Bestandteile von Händedesinfektionsmitteln

Zur effektiven Händedesinfektion kommen vorzugsweise alkoholbasierte Präparate zum Einsatz, die durch den Zusatz von Wasser antimikrobiell wirken und durch weitere Inhaltsstoffe ergänzt werden. Der Wirkmechanismus der Alkohole beruht auf der unspezifischen Denaturierung von Proteinen und dem dadurch bedingten Einfluss auf die Zellmembranen von Mikroorganismen. Im Vergleich zu anderen desinfizierenden Stoffen, sind Alkohole hautverträglicher und im Unterschied zur Händewaschung auch nicht mit dem Risiko einer Irritationsdermatose verbunden – außerdem sind keine bekannten Resistenzentwicklungen bekannt, was sie für die medizinische Händehygiene zur optimalen „Waffe“ gegen nosokomiale Infektionen macht.  Das Wirkspektrum der üblicherweise eingesetzten Alkohole Ethanol, Isopropanol und n-Propanol reicht von vegetativen Bakterien, Pilzen und Pilzsporen bis zu unbehüllten bzw. behüllten Viren – quasi echte „Alleskönner“. Lediglich gegen Bakteriensporen sind alkoholbasierte Desinfektionsmittel machtlos.

Händedesinfektion in medizinischen Einrichtungen

Zur Applikation der empfohlenen drei Milliliter an Händedesinfektionsmittel kommen in Kliniken und Krankenhäusern in aller Regel wand- oder bettmontierte Spender mit installierter Dosierpumpe zum Einsatz. Seltener sind sogenannte Kitteltaschenflaschen – die häufig aufgrund unpraktischer Handhabung abgelehnt werden. Vor den gelartigen Substanzen führen im deutschsprachigen Raum flüssige Händedesinfektionsmittel das Ranking der beliebtesten Formulierungen an. Um eine vollflächigere Benetzung der Hände zu ermöglichen, werden in einigen Fällen entsprechende Pumpköpfe zur Zerstäubung der Flüssigkeiten während der Dosierung eingesetzt. Das auf der kompletten Handfläche verteilte Desinfektionsmittel kann im Gegensatz zu einem kompakten Flüssigkeitsstrahl komfortabler verrieben werden und tropft weniger auf den Boden oder die Auffangschale des Hygienespenders. Der besseren Handhabung steht jedoch die höhere Belastung mit Aerosolen gegenüber. So führt das Zerteilen der alkoholischen Flüssigkeiten in feine Teilchen dazu, dass die Anwender häufig den Bestandteilen per inhalationem ausgesetzt sind. Bei einer Intensivpflegekraft kommen gut und gerne bis zu hundert indizierte Händedesinfektionen pro Arbeitstag zusammen – eine permanente Belastung mit den alkoholbasierten Präparaten über die Luft in diesem Umfang kann durchaus ein Gefährdungspotential für die Atemwege darstellen. Ein Grund für den Arbeitsschutz, klar Stellung zu beziehen.

Grenzwerte

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung zur Prävention chemischer Risiken beim Umgang mit Desinfektionsmitteln im Gesundheitswesen fordert, bei der Händedesinfektion auf aerosolbildenden Pumpen zu verzichten.

„Zudem sollten Ausbringungsverfahren mit Aerosolbildung (Spray-Anwendungen) möglichst vollständig vermieden werden.“

Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung

Wie hoch die Belastung in klinischen Einrichtungen für das medizinische Personal tatsächlich ist, ist bisher wenig untersucht. Klinische Studien aus dem Bereich der Flächendesinfektion zeigen, dass eine Exposition der Krankenhausmitarbeiter mit Wasserstoffperoxid und Peressigsäure das Risiko von Reizungen der Schleimhäute und Atemwege erhöht. [1]

Als Grenzwert definiert die Deutsche Forschungsgemeinschaft mit der Maximalen Arbeitsplatzkonzentration (MAK-Werte) die maximal zulässige Konzentration eines Stoffes als Gas, Dampf oder Schwebstoff in der (Atem-)Luft am Arbeitsplatz. Für einen Hauptbestandteil der gängigen Händedesinfektionsmittel in Krankenhäuser liegt der MAK-Wert für Ethanol bei 380mg/m³ in Deutschland. [2] Basierend auf eigenen Testergebnissen werden bei marktüblichen Desinfektionsmitteln bereits austretende Mengen von 200mg erreicht – pro 1,5ml Hub.

Eine Innovation, die nicht nebelt

PRAESIDIO
Der PRAESIDIO beregnet die Hände gleichmäßig – ohne Aerosole.

Damit erst keine ungewünschten Aerosole entstehen nutzt der PRAESIDIO® Desinfektionsmittelspender einen sogenannten „Duschkopf“. Die patentierte Technologie lässt das Händedesinfektionsmittel gleichsam auf die Hände des Anwenders regnen. Sozusagen eine echte Innovation, die die positiven Eigenschaften einer Sprühpumpe mitbringt und zugleich die Gesundheit des Anwenders schützt. Das Geheimnis hinter diesem Pumpenkonzept: Beim Dosierprozess entsteht kein Sprühnebel und Restmengen fallen unmittelbar in die Auffangschale der Sprühkammer des automatischen Händedesinfektionsmittelspenders.

„Als Kernanforderung galt es, eine Dosierpumpe zu entwickeln, die eine gleichmäßige Benetzung der Hände ermöglicht – ohne jedoch zu nebeln.“

Albrecht Lang, Director New Technologies Development

Darüber hinaus bietet der PRAESIDIO® weitere nützliche Vorteile für die Anwender: So minimiert seine automatische, sensorgesteuerte Bedienung effektiv das Risiko von Kontaktinfektion und fördert zugleich die Nutzungsfrequenz. Ein seitlich angebrachtes Sichtfenster ermöglicht eine permanente Füllstandskontrolle der eingesetzten 1.000ml-Euroflasche und sein hygienisches Erscheinungsbild macht den PRAESIDIO® zu einem echten Hingucker. Erfahren Sie mehr auf unserer Webseite oder lesen Sie einen Erfahrungsbericht aus dem Herz Jesu Krankenhaus Münster-Hiltrup.

Und auch das Sigma-Zentrum Bad Säckingen setzt auf die Vorteile des PRAESIDIO® Desinfektionsmittelspenders in den Eingangsbereichen seiner Klinik.

Quellen:

[1] Casey, Megan L., et al. “Health problems and disinfectant product exposure among staff at a large multispecialty hospital.” American journal of infection control 45.10 (2017): 1133-1138.

[2] MAK- und BAT-Werte-Liste 2018. DFG, Deutsche Forschungsgemeinschaft

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