OPHARDT Händehygiene Europa
Eine Studie untersuchte das Händehygieneverhalten in Europa
Forschung und Wissenschaft

Händedesinfektion im Krankenhaus: Ein europäischer Vergleich

Übersichtsarbeit zeigt Unterschiede bei der Ausstattung mit Desinfektionsmittelspendern und im Verbrauch von Händedesinfektionsmittel in Europas Krankenhäusern.

Welchen Einfluss haben strukturelle Merkmale in Krankenhäusern auf die Händehygiene? Mit dieser Frage hat sich die europaweite PROHIBIT-Studie (Prevention of Hospital Infections by Intervention and Training) beschäftigt. Denn: Nicht immer gleichen sich Kliniken in Ausstattung und Infrastruktur. Das liegt unter anderem daran, dass jedes Land seine eigenen Richtlinien für die Krankenhaushygiene definiert hat. Auch wirken sich individuelle nationale Initiativen zur Verbesserung der Händehygiene auf das „Setting“ eines Krankenhauses aus. Das gilt unter anderem für die verfügbare Anzahl von Desinfektionsmittelspendern.

Händehygiene für den Infektionsschutz

In einem Punkt sind sich jedoch alle einig: ein sorgfältiges Desinfizieren der Hände nimmt in jedem europäischen Krankenhaus die gleiche herausragende Rolle bei der Vermeidung von nosokomialen Infektionen ein und auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schreibt der Händehygiene die „wichtigste Maßnahme zur Infektionsprävention“ zu.

Wie gut diese Maßnahme im praktischen Klinikalltag umgesetzt wird, hängt von der Verfügbarkeit von Händedesinfektionsmittel ab. Speziell die Anbringung von Spendersystemen am sogenannten „Point-of-Care“ – also in unmittelbarer Patientennähe – ist von hoher Bedeutung und entscheidet darüber, wie gut die Compliance in medizinischen Einrichtungen bei der Händehygiene ist.

Nord- und Westeuropa bei Spenderausstattung vorn

Wie die einzelnen europäischen Länder bei der Spenderausstattung abschneiden, untersuchte die PROHIBIT-Studie anhand von Fragebögen, die von insgesamt 309 Krankenhäusern ausgefüllt wurden. Das Ergebnis: Die Intensivstationen im Norden und Westen Europas weisen die höchsten Werte bei der Ausstattung von Desinfektionsmittelspender am Point-of-Care auf. So liegen die teilnehmenden Krankenhäuser aus Schweden, Finnland oder der Schweiz mit einer nahezu optimalen Ausstattung ganz weit oben im Ranking. Aus der Slowakei berichteten nur 40% der Intensivstationen von einer angemessenen Verfügbarkeit von Händedesinfektionsmittel in der direkten Patientennähe.

Je besser die Ausstattung desto höher der Verbrauch

Ein weiterer Schwerpunkt der Wissenschaftler befasste sich mit der Frage, ob die Verfügbarkeit von Desinfektionsmittel auch gleichzeitig für einen höheren Verbrauch sorgt. Aus den vorliegenden Ergebnisse lässt sich hier eindeutig sagen: Ja – je besser die Verfügbarkeit desto höher ist auch der Händedesinfektionsmittelverbrauch pro Patiententag auf den untersuchten Intensivstationen. Im Endeffekt ließe sich behaupten, dass auch die Compliance mit einem guten Ausstattungsgrad steigt, denn Forscher stellten im Jahr 2016 eine Korrelation zwischen Verbrauch und Compliance fest.*

Somit liegen auch in diesem Bereich die Krankenhäuser in Europas Norden und Westen an der Spitze – das zeigt sich bei verschiedenen Stationsarten. Beispielsweise liegt der Median des Händedesinfektionsmittelverbrauchs pro Patiententag auf einer Intensivstation in Österreich bei 98 ml. Vergleichbare Stationen in Polen weisen einen entsprechenden Wert von 67 ml auf.

Händedesinfektion am Point-of-Care
Spender in Patientennähe erhöhen die Compliance.

Ausgehend von einer durchschnittlichen Entnahmemenge von 3 ml pro Händedesinfektion werden hier gerade einmal knapp über zwanzig Hygiene-Ereignisse pro Patienten durchgeführt.

Die Lösung? Spender für den Point-of-Care!

Es zeigt sich, dass festinstallierte Hygienespender in der direkten Patientenumgebung im Rahmen des Infektionsschutzes einen nachhaltigen Mehrwert bieten. Sinnvoll erscheinen Haltelösungen für die Anbringung von Desinfektionsmittelspendern am Patientenbett oder wandmontierte Spender innerhalb des Patientenzimmers, die sich nahtlos in den Arbeitsfluss des Klinikpersonals einfügen. Erfahren Sie mehr zu dem Thema Händedesinfektionsmittelspender am Point-of-Care. Studien zeigen, dass gerade das Pflegepersonal auf Intensivstationen Händedesinfektions-Gelegenheiten in Patientennähe benötigt.

Gerade der für Krankenhäuser optimierte ingo-man Desinfektionsmittelspender ist mit zahlreichen Haltelösungen kompatibel und lässt sich in unmittelbarer Patientennähe installieren.

In einem Interview mit Frau Dr. Grabein von dem LMU Klinikum München erfuhren wir, wie wichtig der Einsatz von offenen Desinfektionsmittelspendern für Krankenhäuser ist. Gerade in Pandemie-Zeiten wie Covid-19 zeigen sich die Vorteile des Eurospenders.

Das renommierte Gemeinschaftskrankenhaus Bonn setzt flächendeckend und in der gesamten Klinik auf den bekannten Eurospender zur hygienischen Händedesinfektion.

Ein Forscherteam von dem Unispital Zürich und Unispital Basel haben im Rahmen einer Studie konkret die Spenderausstattung in Schweizer Krankenhäusern untersucht.


Studie: Hansen, Sonja, et al. “Provision and consumption of alcohol-based hand rubs in European hospitals.” Clinical Microbiology and Infection 21.12 (2015): 1047-1051.

¹Haubitz, Sebastian, et al. “Handrub consumption mirrors hand hygiene compliance.” infection control & hospital epidemiology37.6 (2016): 707-710.

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