Optisch herausstechende Händedesinfektionsmittelspender erhöhen die Compliance der Händehygiene nachweislich.
Ob rote Stoppschilder an der Kreuzung oder orange Warnwesten auf Baustellen: Signalfarben führen zu einer erhöhten Aufmerksamkeit beim Menschen und warnen uns vor gefährlichen Situationen. Der Einsatz stimulierender Farben beschränkt sich dabei jedoch nicht auf den Straßenverkehr, sondern bietet auch für das Gesundheitswesen einen nachhaltigen Mehrwert.
Die Desinfektion der Hände gilt ausnahmslos als wichtigste Maßnahme, um nosokomiale Infektionen und das Auftreten von multiresistenten Erregern effektiv zu reduzieren. So gut der Erfolg dieser Maßnahme erwiesen ist, so mangelhaft wird sie im praktischen Alltag umgesetzt. Die Gründe sind mannigfaltig: Eine unzureichende Ausstattung mit Hygienespendern am Point-of-Care, die zunehmende Arbeitsverdichtung in der Pflege und ein geringes Bewusstsein für die Händehygiene sind nur einige der häufig genannten Faktoren für eine unterlassene Desinfektion. Wissenschaftler beschäftigen sich schon seit geraumer Zeit mit dem Problem und propagieren einen multimodalen Ansatz, bei dem an mehreren „Stellschrauben“ gedreht wird. Dabei steht auch die Platzierung und Wahrnehmung von Desinfektionsmittelspendern im Fokus der Forschung.
Wahrnehmung hoch, Infektionen runter
Wie sich der Einsatz von Spendersystemen in Signalfarbe konkret auf das Händehygieneverhalten im Krankenhausalltag auswirken kann, untersuchten Scheithauer et al. bereits im Jahr 2013 auf einer Intensivstation der Uniklinik RWTH Aachen. Hierzu wurden 25 Desinfektionsmittelspender in gewöhnlicher Optik durch Spender mit auffälliger Gehäusefarbe ausgetauscht – Funktionsweise und Standort blieben unverändert. Die Intervention zeigte Erfolg: Unter Berücksichtigung des Personalschlüssels auf der Station stieg die Händehygiene-Compliance nach Einführung der Signalfarbenspender um sechs Prozent.
Eine andere Studie von Davis aus dem Jahr 2010 zeigt, dass selbst eine simple Maßnahme wie das Anbringen eines roten Pfeils, der in Richtung von Hygienespendern zeigt, die Nutzungsfrequenz positiv beeinflusst.
Platzierung ebenso wichtig
Neben herausstechenden Farben und Hinweiszeichen können die optischen Interventionen durch weitere Maßnahmen sinnvoll ergänzt werden. So führt eine leicht zugängliche und patientennahe Platzierung von Spendersystemen zusätzlich zu einer Steigerung der Compliance bei der Händedesinfektion. Hierzu untersuchte Chan et al. den Effekt von Anzahl und Position montierter Händedesinfektionsmittelspender auf einer internistischen Station. Die Schlussfolgerung: Die Platzierung der Spender ist wichtiger als die Anzahl der Spender, vorausgesetzt eine Mindestanzahl von Geräten ist vorhanden.
Es bleibt festzuhalten: Die Umsetzung einer adäquaten Händehygiene kann durch den Einsatz von auffälligen Signalfarben und günstig platzierten Hygienespendern gefördert werden. Diese sollten jedoch als Bestandteil eines umfassenden Maßnahmenbündels gesehen und durch weitere Komponenten ergänzt werden. So stellen automatisch bedienbare Spender oder Systeme, die Ärzten oder Pflegepersonal das Händehygieneverhalten rückmelden, weitere effektive Maßnahmen zur Verbesserung der Compliance dar.
OPHARDT Hygiene setzt hier mit praxisnahen Hygienelösungen an und unterstützt die Compliance des Krankenhauspersonals wirksam.
Quellenangaben:
Davis, C.R., Ann R Coll Surg Engl, 2010, 92: 316-319.
Chan, B. et al., Infect Control Hosp Epidemiol 2013 Sep; 34 (9): 987-989
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