Das OPHARDT Hygiene Monitoring System unterstützt Kliniken und Krankenhäuser seit einem Jahrzehnt bei der Infektionsprävention. Pünktlich zum Jubiläum erreicht das digitale Händehygiene-System die Marke von 50.000.000 gemessenen Händedesinfektionen.
Wir schreiben den 1. Dezember 2011: Die allererste Händedesinfektion wird vollautomisch mit dem OPHARDT Hygiene Monitoring System® (neuer Name: Kanary) registriert. Es ist der Aufbruch in ein neues Zeitalter – in das Zeitalter der digitalisierten Händehygiene.
Ein Jahr zuvor veröffentlichte ein Forscherteam um Vicki Erasmus von der Universität Rotterdam einen umfassenden Review zur Händehygiene-Situation in den Krankenhäusern weltweit. [1] Die Ergebnisse zeigen ein fatales Bild. Denn nicht einmal jede zweite notwendige Händedesinfektion wird durchgeführt – insbesondere die Handhygiene auf Intensivstationen zeigt Lücken. Die Gründe dafür sind vielfältig und umspannen Aspekte wie Spenderinfrastruktur, Hygieneschulungen oder personelle Engpässe.
“Die Nicht-Einhaltung der Händehygiene-Regeln ist ein universelles Problem, das einheitliche Maßnahmen in Bezug auf Forschung und Monitoring erfordert.”
Dr. Vicki Erasmus und Kollegen, Universitätsklinik Rotterdam
Insofern kam die Einführung von OHMS im Jahr 2011 buchstäblich zur rechten Zeit, um die Händehygiene als wichtigste Infektionsschutzmaßnahme im Krankenhaus zu verbessern. Das Konzept von OHMS galt im Gesundheitswesen zu jener Zeit als weitestgehend unbekannt. Die Basis bilden damals wie heute smarte Desinfektionsmittelspender, die jede einzelne Aktivierung registrieren und quasi „merken“ sobald sie betätigt werden. In Gestalt und Größe unterscheiden sich diese Desinfektionsspender nur marginal von den herkömmlichen Eurospendern.
Anschließend werden die Daten in die Auswertungssoftware des OPHARDT Hygiene Monitoring System® gespielt – vollautomatisch, kontinuierlich und ohne Einsatz zusätzlicher personeller Ressourcen.
Echte Händehygiene-Daten ganz einfach auswerten
Für die Hygienefachkräfte in Krankenhäusern standen ab Ende 2011 somit auf einen Schlag grundlegende Daten zur Händehygiene per Mausklick zur Verfügung, die wiederum eine wichtige Grundlage für die Verbesserung der eingangs beschriebenen Hygienesituation darstellen. Denn mithilfe von OHMS wird das tatsächliche Desinfektionsverhalten vom Klinikpersonal überhaupt erst transparent. Analysen von Schwachstellen in der Spenderinfrastruktur, bedarfsgerechte Schulungen und unmittelbares Feedback zur Händehygiene an das Pflegepersonal und Co. sind durch die Hygienefachkraft zeitschonend und zugleich sehr effektiv durchführbar.
Das Hygiene Monitoring System von Ophardt hat signifikante Vorteile im Vergleich zu den bekannten Messinstrumenten, die wir im Folgenden kurz beschreiben. Ein etablierter Ansatz ist zum einen die Händehygiene-Bewertung über die bestellten Desinfektionsmittel pro Station. Diese Vorgehensweise weist vor allem in Bezug auf die Genauigkeit und Verfügbarkeit der Daten enorme Schwachpunkte auf.
Die zweite praktizierte Methode zur Erfassung der Händehygiene ist bekannt als Direktbeobachtung oder auch direkte Beobachtung. Hierbei beobachtet eine geschulte Person auf der Klinikstation, meistens die Hygienefachkraft selbst, das Krankenhauspersonal in Bezug auf das Händedesinfektionsverhalten. Es leuchtet schnell ein, dass dieser Ansatz unglaublich zeitraubend ist und sich nur ein sehr kleines Bild zeichnen lässt. [2]
Ein Streifzug durch das OPHARDT Hygiene Monitoring System und seine Geschichte
Kommen wir zurück auf die Entwicklung des OPHARDT Hygiene Monitoring System® und lassen Sie uns einige wichtige Meilensteine der letzten zehn Jahre beleuchten.
Renommierte Krankenhäuser setzen auf smarte Händehygiene
Nachdem im Dezember 2011 die ersten intelligenten Desinfektionsspender der Serie ingo-man® plus Weco sozusagen ans Netz gegangen sind, folgten in den kommenden Monaten weitere Installationen in Kliniken und Krankenhäusern. Zu den ersten Anwendern des Monitoring-Systems für die Händehygiene zählten die Berliner Charité, das Universitätsklinikum Freiburg und die Uniklinik Jena. In der größten Thüringer Klinik lieferte OPHARDT mit seinem Monitoring-System wichtige Händehygiene-Daten für die ALERTS-Studie [3]. Die Studie setzte sich zum Ziel, die Krankenhausinfektionen effektiv zu reduzieren. Das OHMS unterstützte dabei, die Installationsorte der Desinfektionsmittelspender in der Uniklinik zu optimieren.
Prof. Dr. med. Petra Gastmeier, Leiterin des Nationalen Referenzzentrums für Surveillance von nosokomialen Infektionen, bezeichnet die von der ALERTS-Studie entwickelte Erfassungs- und Überwachungsmethode für Krankenhausinfektionen als „Modell für andere Krankenhäuser.” [4]
Und auch über die Landesgrenzen hinaus weckte das digitale Händehygiene-Monitoring schnell Interesse. So führte zum Beispiel die Universitätsklinik in Amsterdam (Amsterdam University Medical Center) OHMS ein und stattete zwei Stationen mit den WiFi-fähigen Händedesinfektionsmittelspendern aus. Mithilfe von OHMS, erkannte ein Forscherteam um Martine Caris den positiven Effekt von Nudging auf das Händedesinfektionsverhalten des Klinikpersonals und verbesserte in der Folge die Patientensicherheit.
Händehygiene-Compliance: Es kommt Licht ins Dunkel
Die Quantifizierung des sogenannten Hawthorne-Effekts bei der Händehygiene-Beobachtung ist eine weitere wichtige Erkenntnis, die dem Monitoring-System von OPHARDT zuzurechnen ist. Zum Hintergrund: Der Hawthorne-Effekt beschreibt den Einfluss, den der Beobachter bei der Direktbeobachtung auf das Handhygieneverhalten des Pflegepersonals und der Ärzte nimmt.
“Das System liefert rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr, verlässliche Nutzungsdaten ohne Beobachtungseffekte.”
Dr. Stefan Hagel, Universitätsklinik Jena
Das Forscherteam um Dr. Stefan Hagel und Co. untersuchte im Jahr 2013 mit dem OHMS, dass die direkte Beobachtung die Händehygiene-Compliance massiv verzerrt und diese Methode somit stark fehlerbehaftet ist. In Zahlen ausgedrückt etwa um den Faktor drei [5].
Für die Hygienefachkräfte eine wertvolle Erkenntnis bei der Interpretation von Hygienedaten und ein Grund mehr auf ein elektronisches Monitoring zu setzen. Hagel unterstreicht die Bedeutung von OHMS: „Das System liefert rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr, verlässliche Nutzungsdaten ohne „Beobachtungseffekte“. Auf dieser Basis können wir das tatsächliche Händehygiene-Verhalten ermitteln und als wichtigen Baustein der Infektionsprävention nachhaltig verbessern.“
Gesamte Klinik setzt auf digitale Desinfektionsspender
Ein weiterer Meilenstein für das OPHARDT Hygiene Monitoring System® ist das Jahr 2015. Als erstes Klinikum in Deutschland nahm das Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW) in Bad Oeynhausen in allen bettenführenden Bereichen das digitale Händehygiene-Monitoring-System von OPHARDT in Betrieb. Seither messen über 1.000 smarte Eurospender das Desinfektionsverhalten in der Klinik und bieten den Hygieneverantwortlichen wertvolle Daten rund um die Händehygiene.
Händehygiene verbessert, Nosokomiale Infektionen gesenkt
Im gleichen Jahr präsentierte Dr. Andreas Glöckner erstmals seine Forschungsergebnisse auf dem Nationalen Qualitätskongress Gesundheit in Berlin. [6] Der Internist, Infektiologe und Intensivmediziner analysierte den Einfluss des OPHARDT Händehygiene-Monitoring-Systems auf den Händedesinfektionsmittelverbrauch und die nosokomialen Infektionen an der BDH Klinik Greifswald.
Im einjährigen Untersuchungszeitrum konnte im Vergleich zum Vorjahr eine 30-prozentige Steigerung des Desinfektionsmittelverbrauchs pro Patiententag erzielt werden. Besonders interessant: Auch der durchschnittliche Verbrauch pro Handdesinfektion stieg erheblich, wodurch sich die Qualität der Händehygiene verbesserte. Im Gegenzug sanken die nosokomialen Infektionen um 28 Prozent pro Patiententag. Ein erstaunliches Ergebnis, das den Nutzen von Echtzeit-Händehygiene-Daten unterstreicht.
Smarte Desinfektionsspender von OPHARDT
Seitdem setzen immer mehr Gesundheitseinrichtungen auf das OPHARDT Hygiene Monitoring System®. Auch außerhalb der großen Universitätskliniken wird die Händehygiene digital. So führten beispielsweise das Städtische Klinikum in Braunschweig im Jahr 2016 und das Evangelische Krankenhaus in Lippstadt die digitale Hygienelösung ein.
Im Zuge der Weiterentwicklung des Systems brachte OPHARDT Hygiene mit der ingo-man® SmartNose im Jahr 2019 eine digitale Nachrüsteinheit auf dem Markt, mit der die Desinfektionsmittelspender intelligent werden. Die Innovation ist mit allen bestehenden ingo-man® plus Eurospendern kompatibel und lässt sich mit wenigen Handgriffen installieren. Der Umstieg auf eine smarte Händehygiene ist somit so einfach wie nie zuvor. Neben den umfangreichen und intuitiv auswertbaren Daten zum Desinfektionsverhalten auf Station durch die Hygienefachkraft, bietet die ingo-man® SmartNose einen weiteren Mehrwert für die Infektionsprävention. Über eine grüne Feedback-LED erhalten Pflegepersonal, Ärzte und weiteres medizinischen Personal sofort eine Rückmeldung, ob die Handdesinfektion mit ausreichend Mittel durchgeführt wurde. Soweit zur Hardware-Entwicklung.
Auch im Software-Bereich entwickeln sich die digitalen Systeme von OPHARDT Hygiene stets weiter. Mit einem Update der Benutzeroberfläche, einer Integration von Alerts und der Entwicklung einer innovativen Task Management-Funktion wird OHMS für seine Anwender im Gesundheitswesen noch wertvoller, um die Händehygiene weiter zu optimieren.
50.000.000 Händedesinfektionen
Beweis für den stets wachsenden Nutzerkreis ist die kürzlich erreichte Zahl von 50.000.000 gemessenen Händedesinfektionen mit dem OPHARDT Hygiene Monitoring System®. Der Meilenstein von 25 Millionen liegt gerade einmal drei Jahre zurück, insofern zeigt die Kurve einen steilen Anstieg.
Quellen:
Quellen:
[1] Erasmus, Vicki, et al. „Systematic review of studies on compliance with hand hygiene guidelines in hospital care.“ Infection control and hospital epidemiology 31.3 (2010): 283.
[2] Fries, Jason, et al. „Monitoring hand hygiene via human observers: how should we be sampling?.“ Infection Control & Hospital Epidemiology 33.7 (2012): 689-695.
[3]Management & Krankenhaus, online aufrufbar unter: https://www.management-krankenhaus.de/news/ophardt-hygiene-unterstuetzt-alerts-studie-zur-reduzierung-von-krankenhausinfektionen
[4] Pressemitteilung der Uniklinik Jena vom 30.11.2012, online aufrufbar unter: https://www.uniklinikum-jena.de/cscc/Center+for+Sepsis+Control+and+Care/Aktuelles/Krankenhausinfektionen_+Erstmals+klinikweite+Langzeitzahlen-pos-9-p-444.html
[5] Hagel, Stefan, et al. “Quantifying the Hawthorne effect in hand hygiene compliance through comparing direct observation with automated hand hygiene monitoring.” infection control & hospital epidemiology 36.8 (2015): 957-962
[6] Gloeckner A. Elektronisches Händehygiene-Monitoring System: Auswirkungen auf Compliance und Infektionen. Nationaler Qualitätskongress Gesundheit (2015)
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